Zukunft oder Vergangenheit?

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Anhaltspunkte für eine Datierung dieser Geschehnisse. Müssen wir uns die Zeit als Spirale vorstellen?

Die Beschreibungen davon, wie die Menschen in der „Welt danach“ leben – als Höhlenbewohner, Nomaden, im Höchstfall als Bauern – muten eher an wie Erinnerungen an vergangene Zeitalter, denn wie Zukünftiges.

Auch die Katastrophe selbst hat ja keine eindeutig zeitgemäßen Züge, wie ein Gift- oder Atomkrieg, sondern gleicht vergangenen Katastrophen, wie sie in den Mythen aller Volker bewahrt werden. Haben sich meine Probandinnen mit Hilfe des „kollektiven Unbewussten“ bei der Aufforderung Bilder eines großen „Umbruchs“ zu sehen, einfach an jene „Urerlebnisse“ der Menschheit erinnert?
Karin berichtet von einer Beobachtung, die ebenfalls in diese Richtung weißt:

„Dieselben Bilder von indianisch aussehenden Frauen in weißen Kleidern habe ich schon früher gesehen und zwar bei einer Rückführung in die Vergangenheit. Dort identifizierte ich sie mit „Ursprung“. Es gab auch einen „Feuerball“ und die „Priesterinnen“ wussten davon. Sie hatten an der Decke einen runden Kalender in Farbe; daran konnten sie sehen, wann er kommt, so dass man sich danach richten konnte.

Auf deine Frage in der Trance vorhin, ob diese Bilder nun Vergangenheit oder Zukunft seien, habe ich geantwortet, es käme immer wieder. Es ist ein Gefühl von ineinander und übereinander liegenden Schichten von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Nicht ein Kreis und auch nicht eine Linie, sondern Schichten mit einer gewissen Gleichzeitigkeit. (Die Form der Spirale, finde ich, kommt dieser Beschreibung am nächsten C.P.) Wenn ich in Trance oder tief entspannt bin, dann zählen Fragen, ob das jetzt Zukunft oder Vergangenheit sei, überhaupt nicht mehr; Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart sind gleichzeitig da und greifen in einander.“
– Aber du bist doch selbst Historikerin! Die Veränderungen der Kultur im Verlauf der Zeit ist doch das Thema deines Berufes? Du weißt doch, dass es in der Geschichte eine Logik gibt: das Zukünftige ist durch das Vergangene bedingt – also können doch die beiden nicht gleichzeitig existieren.
„Nein, andersherum! Das System von Kategorien, das wir benutzen, um zum Beispiel Geschichte zu erforschen, bringt uns dazu, es so zu sehen. Hätten wir ein anderes Kategoriensystem, würden wir die Gleichzeitigkeit vielleicht erkennen können.“

Mir fiel es nicht leicht, Karins neues Zeitverständnis nachzuvollziehen. Doch in ihrer Beschreibung steckt Logik. Sie sagt, dass sie in diesem besonderen geistigen Zustand – charakterisiert durch Alpha-Wellen im Gehirn – Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit nicht mehr getrennt, sondern als nebeneinander existierend empfindet. Nur bei einer solchen Einstellung zur Zeit, ist es einer Probandin möglich, mit ihrem Geist in beliebige Zeitabschnitte einzutauchen. Das heißt, wäre die Vergangenheit nicht noch in irgendeiner Form weiterhin existent, könnte sie sich ja gar nicht daran erinnern, oder sie in einer „Rückführung“ noch mal erleben. Müsste dies nicht auch für die Zukunft gelten?
Auch Anke beschrieb eine ähnlich der von Karin beschriebenen, altertümlichen Agrargesellschaft; auch sie fragte ich deshalb noch während sie es betrachtete:
– Kannst du beurteilen, ob das Zukunft oder Vergangenheit ist?
„Ich hab das Gefühl, als wenn es das früher schon mal gegeben hatte, aber auch, dass es wie die Zukunft sein kann. Als wenn sich was immer wieder periodisch aufbaut.“
Hella meinte dazu: „Mir erscheint es wie ein Leben, das schon lange vorbei ist.“
– Vergangenheit?
„Es ist nicht Vergangenheit. In einer Zukunft, die weit ist.“
– Kannst du jetzt gefühlsmäßig unterscheiden, was Vergangenheit und was Zukunft ist?
„Ja. Es kommt mir vor, wie eine Wiederholung, und doch ist es anders.“
– Was ist der Unterschied zwischen diesen Höhlenbewohnern und früheren?
„Es sind unheimlich schlaue Gesichter, sie sehen hochintelligent aus und das Miteinander ist sehr harmonisch.“ (Hella) Auch die „Wilden“, die ich gesehen hatte, überraschten mich mit dieser Eigenschaft: „Sie haben schwarze Augen, die einen tief, wissend und ruhig anschauen, als wüssten sie, was wir wissen schon längst.“

Auch Karin orientierte sich daran bei der Frage, ob es Vergangenheit oder Zukunft sei:
„Das war eben nicht genau auszumachen. Aber sie hatten was gelernt. Ich hab das nicht gesehen, sondern gefühlt: die haben was begriffen.“
Vielleicht aber haben die früheren Höhlenbewohner tatsächlich „hochintelligent“ ausgesehen und verfügten über Wissen, das uns längst abhanden gekommen ist? Die Menschen der jüngeren Altsteinzeit jedenfalls brachten eine Höhlenmalerei von einer solchen Schönheit und Eleganz hervor, wie sie niemals später wieder erreicht wurde. Sicher habe sie anders ausgesehen, als wie wir uns heute Höhlenbewohner vorstellen.

Eindeutiger sind die Zeitangaben darüber, ob es sich um Zukunft oder Vergangenheit handelt dort, wo die Zeitreisenden Situationen beschreiben, wie sie nur in der heutige Zeit existieren, wo sie Städte wie Kassel, Glücksburg oder Berlin beschreiben, wo sie Autos sehen (Christiane), Fabriken (Vera), Siedlungen mit Strassen, Stromkabel und Briefkästen (Gabi) und Verkehrsschildern (Anne).

Eine noch genauere Eingrenzung des Zeitpunktes war dort möglich, wo sich die Zeitreisenden noch in ihrem heutigen Körper sahen. Wenn ich sie danach fragte, wie sie aussehen, beschrieben sie sich als etwas älter als heute, aber nicht alt: Ich fragte Stefan:
– Hast du das Gefühl, dass du älter bist, oder so wie heute?
„Kein Alter.“
– Hast du graue Haare im Bart?
„Ist möglich, ja. Auf jeden Fall nicht jünger, eher älter. Aber kein alter Mann.“
– Und wie fühlst du dich selber?
„Stark.“ Und ich frage Gabriele:
– Siehst du älter aus?
Nicht viel.“
Auch einige Frauen aus den Gruppenexperimenten beschrieben sich als wenig gealtert.

Auf die Frage, wie sich die Förde bei Flensburg in Zukunft verändern würde, sieht Felix die Stadt Glücksburg mit sehr vielen Häusern aus dem letzten Jahrhundert, die es dort heute nicht mehr gibt. Es fehlten die heutige Gebäude, die sich dann aber sofort ins Bild fügen, als ihm dies klar wird. Dann fragt er jemanden nach dem Datum und erhält die Antwort 4.2.90. Felix glaubt, dass damit 1990 gemeint ist. Unmittelbar nach dieser Auskunft sieht er sich an einem Krater am Stadtrand von Flensburg, wo er eine Bekannte trifft (deren Kinder aber so klein sind wie heute). Sie ziert sich sehr, ihm das Datum dieser Zeit zu nennen. Schließlich zeigt sie ihm ein Zahlenbild aus Ähren: 2010 – vielleicht bedeutet es 20. Oktober, vielleicht ist es eine Jahreszahl.

Später machte ich dann einen – mir schon fast frivol erscheinenden – Versuch, die Zeit des Umbruchs noch genauer einzugrenzen. Im Jahr 1984 schickte ich eine Gruppe von Frauen auf eine Zeitreise ins Jahr 2004. Sie sollten versuchen zu sehen, wie ein bestimmter Ort – es wurden nur die Geographischen Koordinaten angegeben – zu dieser Zeit aussehen würde. Wohlgemerkt: ich fragte nicht nach einem Umbruch, einer Katastrophe!

Die Bilder, die sie dann beschrieben, waren unterschiedlich, aber alle zeigten Spuren einer gewaltigen Veränderung auf der Erdoberfläche und sie wichen kaum ab, von jenen, wie sie in den übrigen Protokollen von Zeitreisen beschrieben wurden:
Erde: „Rot“, „rotbraun, „lehmroter Boden“, „braun“, „schwarz, und sehr oft nur „Sand, „Wüste“.
Himmel: „Trüb“, „grau und stinkend“, „Dreckschleier“, „düster“ bis „leichtblau“
Pflanzen: „Verschimmelt“, „abgestorben“, bis hin zum bekannten Bild von „wie Löwenzahn, ohne Zacken und kräftiger“
Menschen: „Haarige Steinzeitmenschen“, „abgemagert, mit Fetzen am Leib und auf der Flucht, sie scheinen was Schreckliches erlebt zu haben, beten unablässig“; oder: „einfach gekleidet, redeten nicht, waren ganz entspannt, ruhig, friedlich; zwischen den Leuten respektvolle Haltung; sie spielten keine „Rollen“ mehr.“

Aus diesen Indizien schloss ich, dass es sich in der Mehrzahl nicht um Bilder aus der Vergangenheit, sondern aus der Zukunft handelte.

Die Zeitangabe 2010 – versteht man sie als Jahreszahl -, die Ergebnisse der Zeitreise ins Jahr 2004 und die geringe Alterung der Körper der Probanden in den Bildern, die sie sahen, sie alle passten zusammen und wiesen darauf hin, dass der hier beschriebene Umbruch innerhalb der kommenden Jahrzehnte stattfinden müsste – vorausgesetzt, diese Zeitreisenden hatten nicht eine nur potentielle, sondern eine wirklich eintretende Zukunft gesehen…

1 Gedanke zu „Zukunft oder Vergangenheit?“

  1. Liebe Frau Perincioli, Ich bin erst gestern zum ersten Mal auf Ihre Webseite gestossen und würde mich gerne mal mit Ihnen telefonisch darüber austauschen. Ich bin aus völlig anderen Motiven und über eine gänzlich andere Quellenlage auf diesselben ‚Ereignisse‘ in der Zukunft gestossen und könnte Ihnen meine Quellensammlung zur Ergänzung anbieten.

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