Wirklichkeit oder Fiktion?

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Eine Liste kritischer Punkte:

Auswahl nicht repräsentativ
Die Auswahl meiner Versuchspersonen entspricht nicht einem repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt; es sind lauter gebildete Menschen, meist Frauen zwischen 30 und 45 Jahren. Was käme heraus, wenn ich Arbeiter, oder Menschen von einem anderen Kontinent, einer anderen Kultur oder Altersgruppe einbezogen hätte?

Unbewusste Beeinflussung
Wie steht es mit der Möglichkeit, dass ich meine Versuchspersonen während des Experiments unbewusst beeinflusste, so dass jede lediglich meine eigenen Vorstellungen reproduzierte? Damit ließe sich dann auch die auffallende Ähnlichkeit der Berichte der verschiedenen Personen erklären.
Dem widersprechen zwei Beobachtungen: es gab zwei Gruppenversuche mit insgesamt 19 Personen, die ich nicht selbst geleitet habe, bei dem einen war ich nicht einmal anwesend. Trotzdem unterschieden sich die Ergebnisse nicht von denen anderer Sitzungen. Und zweitens hatte ich ja selbst, wie auch die Versuchspersonen, ganz andere Vorstellungen davon, wie die Zukunft aussehen könnte. Wir hatten damals (1981) erwartet, Bilder von Atomkrieg und Umweltverseuchung zu sehen. Die Bilder, die wir stattdessen erhielten, waren mir so unerklärlich, dass ich zwei Jahre lang nichts damit anzufangen wusste. Da sie meiner persönlichen Vorstellung von Zukunft widersprachen, konnte ich sie kaum selbst suggeriert haben.

Resonanzphänomen
Es gibt aber so etwas wie ein Resonanzphänomen; ich habe z.B. mehrfach beobachtet, dass Personen, die sich während eines Gruppenexperiments nebeneinander befanden, dasselbe Bild gesehen hatten – als hätten sie sich gegenseitig beeinflusst. Dann wäre es ja auch möglich, dass eine ganze Gruppe lediglich die Bilder sieht, die ihnen die Versuchsleiterin „schickt“. Die Versuche von Targ und Puthoff wollten gerade dies beweisen, nämlich dass eine Person in einem entspannten Zustand Bilder empfangen kann, die eine andere Person an einem anderen Ort zur selben Zeit sieht. Dabei kam aber heraus, dass die Versuchspersonen zwar denselben Ort oder Gegenstand beschrieben, ihn aber aus Blickwinkeln sahen, (z.B. von oben) die dem Betrachter am Ort unerreichbar waren Die Versuchspersonen empfingen also nicht Bilder, die ihnen eine andere Person schickte oder suggerierte, sondern sie begaben sich im Geist an den Ort, an dem sich die andere Person gerade befand, wo sie sich selbst umsahen (siehe Kapitel „Vergleichbare Experimente“).

Blick aus dem Weltall
In den Sitzungen mit einzelnen Versuchspersonen, weise ich diese oft an, sich über den Ort des Geschehens hinauszuheben, damit sie die Situation von oben beobachten. Regelmäßig werden sie auch dazu aufgefordert, die Erde von außerhalb zu betrachten, oder sich im Weltraum umzusehen.

Dabei bilden sie sich aber nicht ein, sie flögen dort oben mit ihrem Körper, sie schauen – wie sie sagen – mit einem „geistigen Auge“. Mit diesem „inneren Auge“ sehen sie nicht naturalistisch, sie bekommen viel mehr etwas „gezeigt“. Betrachtet man zum Beispiel die Erde von einem Raumschiff aus, sind in natura große Teile der Erde von Wolken verhüllt, ein Laie könnte sich da nur schwer orientieren. Meine Versuchspersonen hatten damit keine Probleme. Auf meine Fragen hin bekommen sie gezeigt, was sie wissen müssen, um diese zu beantworten.

Schutzmechanismus
Können sie nichts sehen, so hat dies andere Gründe; Rosa zum Beispiel, konnte mit ihrem geistigen Auge über Spanien reisen, konnte sich in den Alpen umsehen, doch sowie ich sie aufforderte, nun auch Deutschland zu beschreiben, wie es aussieht nach jenem „Umbruch“, sah sie immer nur schwarz, es war ihr unmöglich etwas zu sehen und sie wollte es auch nicht. Es ist wie ein Schutzmechanismus der Psyche, Informationen vom Bewusstsein fern zu halten, die man zu diesem Zeitpunkt nicht verarbeiten könnte oder auch einfach nicht zu wissen braucht. Immer wieder habe ich solche Reaktionen bei meinen Zeitreisenden beobachtet, dass sie bei bestimmten Fragen nichts sahen, oder auch kurz einschliefen, um bei anderen Fragen wieder aufzuwachen. So kam es bei all diesen vielen Sitzungen nur ein einziges Mal vor, dass eine Versuchsperson danach in Tränen ausbrach, weil der Schrecken, den sie gesehen hatte, sie überwältigte.

Suggestion
Es ist möglich, einer ganzen Gruppe von Menschen zu warmen Füssen zu verhelfen, indem man es ihnen suggeriert. Meiner Erfahrung nach ist es aber unmöglich, eine Versuchsperson dazu zu bringen, ein Bild, was sie in Trance sieht, auf Wunsch der Versuchsleiterin abzuändern, so dass es deren Vorstellungen besser entspräche: In den Protokollen der Einzelversuche kann man immer wieder beobachten, wie mir die Probandinnen entschieden widersprechen, wenn ich ihnen etwas zu sehen nahelege, was in ihrem Bild so nicht vorhanden ist.

Fotografischer Genauigkeit
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass man sich an die in Trance gesehenen Bilder mit fotografischer Genauigkeit erinnert. Als ich z.B. eine Formulierung von Hella nicht begriff und sie ein Jahr später anrief, konnte sie mir noch einmal genau erklären, was sie gesehen hatte. Auch ich erinnere die Bilder, die ich vor vielen Jahren bei meinen ersten Experimenten sah, so als wäre es gestern gewesen. Wir wissen, dass Träume mit der Zeit verblassen und Tagträume, also unsere eigenen Phantasieprodukte, können wir überhaupt nicht erinnern. Jede, die Erfahrungen hat mit Trancen oder mit Rückführungen, wird die besondere Erinnerbarkeit dieser Erfahrungen bestätigen.

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