Wie und warum Zeitreisen?
Dieser Einführungstext von 1985 spiegelt unsere Ängste und das Denken der frühen 80er Jahre, der Zeit, in der der gesamte Inhalt dieser Website entstand:
Was könnte einen heute veranlassen, in die Zukunft sehen zu wollen? Eine Studie der amerikanischen Regierung prognostiziert für das Jahr 2000, das heißt in 15 Jahren schon, eine Erdbevölkerung von 6,35 Milliarden Menschen. Die Zahl der Unterernährten, gegenwärtig sind es 600 Millionen, würde dann auf 3 Milliarden steigen. Es müssten dann also fast so viele hungern, wie es heute Menschen gibt. Gleichzeitig nehmen aber wegen der Umweltzerstörung alle Ernährungsmöglichkeiten rapide ab. („Global 2000 Bericht an den Präsidenten“, Frankfurt, 1980)
Auch hier, wo bald jeder Haushalt verkabelt werden soll aus Sorge, dass es uns an Zerstreuung mangelt, wird es bald am Nötigsten fehlen: Die Luft wird knapp, wenn die Wälder verschwunden sind, ebenso das Trinkwasser und bald auch die nicht verseuchten Äcker. Dazu kam in den letzten Jahren die Erkenntnis, dass wir in dem Gebiet leben, das die amerikanischen Militärs gemeinhin als „nuclear theatre“ bezeichnen und auch die Franzosen Westdeutschland als ihr Glacis, das ihnen vorgelagerte Schlachtfeld, ansehen. „Nach Rüstung kommt Krieg“, diese alte Regel hat sich noch nie widerlegt, und dass es nicht zu diesem Krieg kommen wird, glaubt nur jener, der das Unvorstellbare sich nicht vorstellen mag.
Statt die Angst davor weiter zu verdrängen, wollten wir versuchen, uns den Ablauf dieser Szenarien vorzustellen; vielleicht würde uns dann auch ein Ausweg einfallen, vielleicht gäbe es eine Möglichkeit, effektiver politisch wirksam zu sein? Oder vielleicht würden wir Hinweise bekommen, wie wir uns dagegen schützen, wie wir uns vorbereiten oder wohin wir auswandern sollten.
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