„Die Priesterinnen waren groß und schlank, hatten fast indianische Gesichtszüge, nicht wie Indios, sehr edel. Dunkel, aber nicht schlitzäugig.“ (Karin)
In Büchern über menschliche Rassen suchte ich vergeblich „Eskimo-gesichtige, die Haare auf den Armen haben“ nach „nicht-schlitzäugigen großen Indianern“ und nach dunklen bartlosen Menschen mit „blauen Augen“. Erdachten sich die Probandinnen Menschen nach eigenen Wunschvorstellungen? Ich selbst sah kleine, breit gebaute muskulöse Menschen gesehen mit einer eher olive-farbenen Haut. Sie entsprachen jedenfalls nicht meinem Schönheitsideal.
Ob erdacht oder authentisch – auffallend ist, dass sehr verschiedene Rassen gesehen, aber im Verhalten der Menschen überall Übereinstimmungen beobachtet wurden. Bemerkenswert auch das neue Verhältnis zwischen Männern und Frauen, von dem alle Versuchspersonen übereinstimmend berichten. Anders als die Vorbilder aus der Science-Fiction-Literatur sind ihre Menschen nicht mit neuer Technik, sondern mit neuem Verhalten ausgestattet.
In der Science Fiction Literatur wird das heute so zentrale Dominanz-Verhalten glattweg auch in die fernste Zukunft projiziert – jedenfalls von vielen männlichen Autoren. Dort wird befohlen, gedroht, getötet, erobert und vernichtet wie eh und je. Nur das technische Drumherum hat sich verändert. In den Zukunftsgesellschaften weiblicher Autorinnen dagegen bleibt die Furcht vor männlichen Übergriffen. Weder die einen noch die andere vermögen für die Zukunft ein neues Verhalten der Menschen ersinnen. (siehe Doris Lessing „Memoiren einer Überlebenden“ und Marlen Haushofer „Die Wand“).
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