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Komet

Aussehen und Eigenschaften eines Kometen. Auswirkungen auf die Erde bei einem nahen Vorbeiflug.

Stefan nennt die „knallorange Kugel“, die an der Erde vorbeifliegt, einen Kometen. Wie sieht ein Komet in Wirklichkeit aus?

Kometen werden heute durch Fotografie entdeckt. Zuerst erscheinen sie oft nur als kleine, runde Nebelflecken. Erst wenn ein Komet der Sonne sehr nahe kommt – ungefähr ab der Überquerung der Marsbahn – beginnt er zu leuchten.

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Komet Holmes, Foto:Michael Karrer 2008

In der Mitte des Kometenkopfs befindet sich ein sternartig erscheinender Kern mit einem Durchmesser von 1 bis 100 km . Er besteht aus Staub, Eisenteilchen, Meteoriten und zu Eis gefrorenen Gasen. Kommt der Komet auf seiner elliptischen Bahn in die Nähe der Sonne, beginnt er zu leuchten, ein Teil des Eises und der Gase verdampfen und so entsteht um den Kern eine gasförmige Hülle, die viel größer als der Kern ist und einen Durchmesser von 10.000 bis 100.000 km haben kann. Diese Koma um den Kern enthält Kohlestoff, Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Kombinationen davon, wie CO2, und NO, welches die Ozonschicht der Erde zerstören könnte; sie enthält auch Methan, das Gift Zyanid und Ammoniak, ein Stoff der Smog verursacht. Die Partikel dieser Wolke befinden sich meist in elektrisch geladenem Zustand. Der Kometenschweif ist nicht nach hinten gerichtet, sondern immer von der Sonne weg, verursacht durch den Druck des Sonnenwindes. Er kann eine Länge von bis zu 100 Mio. km erreichen, es gibt aber auch Kometen ohne Schweif. (Nach Joachim Herrmann, DTV Atlas zur Astronomie, München 83)

Zum Vergleich die Beschreibungen meiner Versuchspersonen:
„Das muss irgend ein großer Gesteins.. oder eine gasartige Masse sein. … Ich hab mehr das Bild, dass das noch kein fester Körper war, sondern einer, der so glühte, sehr viel Gas enthielt.“(Anne M.)

„Die Blitze kommen aus der Wolke und die Wolke kommt von weit her, von ganz, ganz weit her. Sie kommt aus dem Unendlichen. Sie ist wie eine Kugel und ganz weich, wie mit einem Schleier aus Nebel. Es ist aber kein Wasserdampf. Das sind feste, weiche Teilchen, etwa so groß wie Nebeltropfen und braun-grau. Es riecht wie beim Zahnarzt, wenn geschliffen wird.“ (Christiane) Im DTV Astronomieatlas wird die Teilchengrosse mit 1/1000 mm bis 1 cm angegeben.

„Er war der Sonne ähnlich, aber er kam von weit her. Er war rotgelb, mit kleinen Flammen drumrum, nach hinten weggehend. Er kam von außerhalb des Sonnensystems.“ (Karin)

„Die Kugel selbst ist orange und wird dann gelblich, weißlich, wird nach hinten dünner und heller.“ (Stefan)

„Ein sehr gleißendes Licht… als ob es diffundiert. In der Mitte ist eine Konzentration von weißem bis rötlich wirkendem Licht, es verläuft nach außen wie in Schlieren.“ (Hella)
„Wie eine Sonne, nur, die ist bunter. Es leuchtet selbst, Kometenschweif hat es nicht. Es ist ein bisschen blau und auch rot, es leuchtet bunt.“ (Gabriele)

Dass die einen einen Schweif sehen und andere nicht, widerspricht sich nicht; es kommt auf die Position in Bezug zur Sonne an, ob in diesem Augenblick der Schweif zu sehen ist oder nicht.

Da ein so großer Unterschied besteht zwischen der Größe des Kerns (100 km Durchmesser) und seiner Gashülle (bis zu 100.000 km Durchmesser), konnte meine Frage nach der Größe des Objekts auch nur entsprechend vage beantwortet werden: Christiane meinte, er sei so groß wie der Mond; Gabriele und Hella waren sich einig, dass er größer als der Mond sei, vielleicht so groß wie die Erde und Anne meint schließlich, er sei kleiner als die Erde, wenn man aber seine Gashülle dazu rechne, dann sei er etwa gleich groß.

Auf die Frage, wie nahe der Komet der Erde kommt, sagte Christiane, er sei so nah wie die Wolken; Hella aber meint, er sei so weit weg, wie der Mond, später reduziert sie es auf die Hälfte dieser Distanz. Und wieder ist es Anne, die den Widerspruch auflöst.  Der Komet sei etwa so weit von der Erde entfernt wie der Mond, seine Gashülle aber berühre bereits die Erdatmosphäre. Obwohl die Entfernung zum Mond 384.400 km beträgt, ist es möglich, dass der Schweif des Kometen, der ja um ein vielfaches ausgedehnter ist als die Gashülle am Kopf, auch in dieser Distanz die Erde berührt.

Bemerkenswert finde ich, dass sie darin übereinstimmen, dass es zu keinem Zusammenstoss mit der Erde kommt und dass er nicht wieder verschwindet – wie das sonst für Kometen üblich ist – sondern am Himmel sichtbar bleibt. Offenbar hat ihn die Sonne „eingefangen“ und ihn in eine enge Bahn gezwungen, so dass er weiter brennen muss, „heller als ein Stern“ (Hella), und nicht zurück ins All saust.

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