Erdoberfläche

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Tuffstein und Vulkanasche ebnen die Landschaft ein, färben sie rot, grau, oder beige. Tiefe Risse zeugen von tektonischen Bewegungen.

„Ich sehe nur ein Kraterloch. Ich stehe oben. Der Krater ist gezackt.“
– Was ist das für Material, auf dem auf dem du stehst?
„Nur Stein.“
– Welche Farbe?
„Grau.“
– Sind die anderen Steine verschiedenfarbig?
„Nein, es ist alles gleich.“
– Hast du jetzt einen solchen Stein in der Hand? Betrachte ihn aus der Nähe, ob das auch wirklich ein Stein ist?
„Er ist leicht.“
– Wieso ist der so leicht?
„Es ist so ein durchlöcherter Stein, weiß nicht, wie der heißt.“
– Hast du so was schon mal gesehen?
„Ja.“
– Von oben müsstest du jetzt eine gute Aussicht haben über die Umgebung, wie sieht es da aus?
„Paar Bäume. Eigentlich ist es eine große, weite Fläche mit nichts drauf.
– In welcher Farbe?
„Auch gräulich. Die Baume wirken versteinert.“
– Wie weit reicht denn diese graue Farbe? Einen Kilometer, dann hört sie auf?
„Nein, viel weiter, bis zum Himmelsrand.“
– Hast du ein Gefühl dafür, wo auf der Erde du stehst?
„Es ist Afrika. Ich kenne Afrika. Aber nicht so.“ (Rosa)

Offenbar steht Rosa auf einem Vulkankrater und beschreibt den leichten, porösen Bimsstein, der zusammen mit Stab und Asche nach einem Ausbruch das Gebiet um den Vulkan bedeckt. Der Auswurf des Laachener Vulkans (er liegt zwischen Koblenz und Köln) bedeckte bei seinem Ausbruch vor 10.000 Jahren ganz Deutschland. Die Ascheschichten aus dieser Katastrophe werden heute sogar noch in Polen und der Schweiz entdeckt und dienen Archäologen als Leithorizont.

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Die Auswurfmassen der Laachener Vulkane haben ähnlich wie die Lavaströme ganze Täler ausgefüllt, so etwa im Brohltal. Foto:Tilman Kluge GNU-Lizenz für freie Dokumentation

Farben
Vulkanausbrüche erklärten, wieso die Zeitreisenden die Erde danach einfarbig sehen und auch warum sie diese Farben sehen. Rund um den Laachener Vulkan gibt es heute Bimsgruben; Bims besteht aus Schichten feiner Lavakügelchen, er wird als Beimischung zu Betonfertigteilen verwendet. In diesen Gruben sah ich, dass diese vulkanische Auswurfsmasse in jeder Schicht eine andere Farbe haben kann: rostrot, schwarz, grau, weiß beige, gelb.

„Tiefbrauner, schwarzer Boden“ (12)

„Braun-schwarz“ (Renate 82)
„Sienabraune riesige Fläche“ (11)
„Gelbe Landschaft, öde“ (62)
„Gelber Staub“ (Theresa)
„Es hat ein Erdbeben gegeben, alles hat nun dieselbe Farbe: weiß-gelb-beige“
„Nach dem Erdbeben ist alles gelb-weiß-braun“ (57)
„Eine ganz normale grüne Landschaft, die grau geworden ist, wie ein Belag
drüber, milchiges Grau“ (Anne)
„Weite Fläche, gräulich“ (Rosa)
„Was Rostrotes, was Himmel und Erde färbt“ (Anne)
„Rotbraun“ (Barbara 82)

Die Erde ist flach
„Nachher war die Erde keine Kugel, sondern eine Scheibe“ (47)
„Merkwürdig fand ich, dass alles ganz flach war, es war alles ganz eben“ (Karin)
„Wie eine schwarze Scheibe“ (Anne 2)
„Die Erde ist flach“ (69)
„Riesige Fläche, ratze putze kahl, ohne Baum oder Grün. Wie aus dem Ei gepellt, leer und frisch.“ (11)

Dieses Phänomen ließe sich ebenfalls mit Vulkanausbrüchen erklären; ihr Auswurfsmaterial – Asche, Lavakügelchen und Lavaströme – mögen Unebenheiten ausgefüllt haben und der Landschaft diesen unwirklich ebenen Charakter gegeben haben. Fotos von Landschaften nach Vulkanausbrüchen bestätigen dies.

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Lavafluss enbet die Landschaft ein.
Foto: Cristina Perincioli

Krater
Es scheint aber auch Krater zu geben, die eine andere Ursache haben. Felix vermutet, dass das, was er sieht, ein Bombentrichter ist:
„Ein Krater wie eine große Baugrube, wie ein Bombentrichter. (..) Die Bäume sind verkokkelt, da ist was explodiert. (..) Sieht alles so staubig aus hier“

Als er die Leute dort fragt, woher der Trichter stammt, zeigen sie alle nach Nordosten. Soll damit die Sowjetunion gemeint sein? Eigentlich liegt sie ja im Osten. Felix kennt sich in Glückstadt genau aus und kann das Objekt, das vernichtet wurde lokalisieren: Es ist die Marineschule. Das Flottenkommando Ostsee liegt 10 km davon entfernt. Wäre auch die Marineschule ein lohnendes militärisches Ziel? Oder war es keine Bombe?

Solche Schüsselförmigen Krater können durch Atombomben entstehen, wenn sie unterirdisch gezündet werden, zum Beispiel beim Einsatz gegen Bunker, aber auch Meteoriten hinterlassen solche Kraterformen. Zieht ein Komet nahe an der Erde vorbei, ist es gut denkbar, dass sich aus seinem Schweif große Gesteinsbrocken lösen und als Meteoriten auf die Erde fallen.

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Barringer Meteorkrater in Arizona, ca.25.000 Jahre alt 1km ø entspricht der Explosionskraft von 4,5 Megatonnen TNT  Foto: Cristina Perincioli 2006

Dafür, das es ein Meteoritenkrater ist, spricht, „dass der jetzt bestellt wird, es fährt ein Trecker darin herum“ beobachtet Felix. Und die Kinder seiner Bekannten spielen in diesem Krater; wäre er durch eine Atombombenexplosion entstanden, würden die Menschen ihn sicher meiden.

Risse
Noch ein weiteres Phänomen charakterisiert die Oberfläche der Erde „danach“:
„Die Erde ist stark aufgebrochen“ (50), sie hat
„Risse, Abgründe“ (Renate 82)
„Ich sehe einen Kontinent von oben, er hat frische, tiefe Risse, vielleicht tausend Meter tief“ (11)

Die Erdkruste – sie ist nicht überall gleich dick – schwimmt auf einer flüssigen Unterlage von Magma. Wie schon erwähnt, dreht sich die Erde am Äquator mit einer Geschwindigkeit von 167 Stundenkilometern. Eine kleine Änderung in der Drehrichtung oder – Geschwindigkeit, ein kurzes „Torkeln“ der Erde würde einen gewaltigen Druck und Zug auf die Platten der Erdkruste ausüben, so dass sie an vielen Stellen aufreißen könnten. Dabei wäre allerdings auch weltweit mit Erdbeben zu rechnen, Erdbeben, die Städte zerstören würden, wie es Christiane beim Anblick von Berlin vermutet:
„Ich sehe da nur Ruinen, alles zertrümmert und menschenleer und auch ohne Autos, nur ein paar total verbeulte.“
– Hat es gebrannt?

„Nein, es ist wie ein Einschlag von oben oder eine Erschütterung von unten, als ob das alles gewackelt hätte, wie ein Erdbeben.“

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